Freitag, 3. Juli 2009

HAND 40

Das kennen wir auch: wir haben eine mittelprächtige bis prächtige Hand, sagen wir AJs bis AKs, wir raisen preflop, wie es sich gehört, haben einen caller und dann das: Qs8h6s.

Bei kleinem Stack (sagen wir M < 15) ist die Frage, die wir uns stellen noch einfach, weil binär: Schaufeln wir alles rein oder nicht. Wenn wir annehmen, dass der Gegner mit Sicherheit callt, können wir den Erwartungswert EV ausrechnen. Diejenigen Male, bei welchen der Gegner foldet können wir als zusätzlichen Bonus bei dieser Berechnung sehen.

So gesehen wäre das ja sehr einfach, das Problem ist nur, wir haben eine Unstetigkeit, und das noch dazu im sensiblen Bereich um den Handrange von 20%. Graph 1 zeigt, dass , sollten wir unserem Gegner einen Handrange von >20% geben, macht es immer Sinn all in zu gehen, zwischen dem Handrange 5% und 20% steigt der Stackbereich sehr schnell an, bei welchen wir all in gehen können. Wenn wir dem Gegner einen Handrange von 10% geben, macht es nur Sinn all in zu gehen, wenn wir maximal das 1 ½ fache des Pots haben.

Die rote Line im Graph zeigt welchen restlichen Stack wir noch haben dürfen, damit ein all in Sinn macht, dh. EV=0; Achtung, der Wert hierfür ist auf der rechten Achse.



Zwei Tatsachen zu dieser Berechnung:
- diesselbe Situation haben wir bei J86 oder T86 im Flop
- diese ganze Berechnung hilft uns so nicht weiter

Wenn wir unserem Gegner einen Flush Draw geben, macht es Sinn all in zu gehen wenn wir weniger als das 5-fache vom Pot haben. Wenn wir uns ziemlich sicher sind dass der Gegner ein Q hat, macht es rechnerisch nur Sinn all in zu gehen wenn unser Stack kleiner als die hälfte vom Pot ist.

Das ist guter Rat teuer. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, preflop all in zu gehen.

Interessanter ist es, wenn wir einen größeren Stack haben. Bei Qxx bis Txx können wir davon ausgehen, dass der Flop zu ca. 30% bis 40% getoffen wurde, je nach Handrange. Was tun mit unsererem Overpair.

Graph2 zeigt es ganz deutlich: Unsere Chance, dass wir mit AK vorne liegen ist ca. 60%, also wäre gut, nicht mehr in den Pot zu investieren, andererseits wollen wir nicht zu wenig setzten, um dem Gegner die odds zu geben, sich zu verbessern, wenn wir nun 50% bis 60% des Pots mit Overcards setzen, geben wir ihm odds von ca. 12 bis 13 outs. Das sollte reichen um mehr Informationen zu bekommen.



Schlussfolgerung:
- Mit high stack macht es durchaus Sinn ca. 50% des Pots zu setzen, wenn Qxx-Txx im Pot liegt.
- Mit short stack ist es eine borderline Entscheidung, mit Qxx - Txx mit AK all in zu gehen.

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