Donnerstag, 18. Juni 2009

HAND 19

Das kennen wir alle, wir haben ein A mit einem schönen Kicker, vielleicht sogar ein K. Wir limpen oder raisen sogar und haben plötzlich 4 bis 5 Mitspieler im Pot.

Wenn wir nun durchrechnen, wie Warscheinlich es ist, dass ein A im Flop auftraucht, können wir normalerweise mit 3 Outs rechnen: W=3/50+3/49+3/48 = 18%

Da aber nun As viel häufiger gespielt wird als andere Karten, müssen wir damit rechnen, dass unsere Gegner mit einer überproportionalen Wahrscheinlichkeit ein As haben und darum weniger Assen im Kartendeck liegen. Da bedeutet wiederum, dass wir weniger Outs haben.

Ich habe für uns nun die Mühe gemacht die As und einige andere für verschiedene Handranges durchzuzählen die Outs zu kalkulieren. Ich habe die Outs durchgezählt unter der Annahme dass wir kein As in der Hand haben. Wenn wir ein A in der Hand haben, reduziert sich die Outs um 1.

Aufgetragen sind hierbei die Handranges von 10%-70% gegen die Anzahl der Gegner 1-5.
Wenn wir z.B unseren Gegnern einen Handrange von 20% geben, und 5 mitspielen, können wir nur mehr mit 1 out kalkulieren, wenn wir selbst ein A in der Hand haben; bei 4 Mitspielern wären es dementsprechend immer noch nur 1,5 outs.



für Könige:


für Zehner:


für 5er:



Anhand dieser Graphen sehen wir dass diese Art von Kalkulation nur bei A und höchstens noch mit K sinnvoll ist.

Zu beachten ist diese Berechnung auch im Flop wenn wir eine open ended straight draw haben, mit A als outs. Dabei reduzieren sich die odds von 16% auf 10 bis 12%.

So damit es nicht all zu kompliziert ist, ein leichter, einprägender Graph zum Schluss. Angenommen wir sitzen an einem 9er Tisch. Der Handrange den wir diesem Tisch geben liegt bei ca. 20%. (Liegt der Handrange höher ist der Effekt immer mehr vernachlässigbar). Wie viele Outs haben wir in Abhängigkeit der Karte und der Gegner die callen oder folden:



Wir haben gelernt, wenn wir ein A in der Hand haben können wir mit 3 outs rechnen.
Jetzt sehen wir, wenn wir an einem 9er Tisch 5 caller oder raiser preflop haben, können wir beim A nur mehr mit 2 outs rechnen, wenn nur einer mitspielt, können wir mit 3,6 outs rechnen. Auf den ersten Blick ist 3,6 outs unmöglich.

Diese 3,6 kommen daher, dass bei den gefoldeten Händen ein A unterproportional vorhanden ist. D.h. bei 14 (7 Spieler x 2) Karten von den restlichen 50 wissen wir, dass das A weniger oft vorkommt als es im Durchschnitt sein sollte, darum ist es dann in den restlichen überpropotional oft vorhanden.

Praktisch:
Normalerweise treffen wir im Flop mindestens eine unserer Karten zu 37%.
Wenn nun aber 5 Spieler preflop callen oder raisen, treffen wir unsere Karten bei:
AK: zu 27%
56: zu 43%

Und dies hat einen entscheidenden Einfluss auf unseren EV!

Um es plastischer zu formulieren: Wenn wir an einem Tisch vor uns 4 all in haben mit jeweils AKo, dann ist unsere Gewinnwahrscheinlichkeit mit 72o als Starthand bei 53%.

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